Geschichte des Kreuzworträtsels

Seit vielen Generationen sind Rätselspiele sehr beliebt. Bereits in der Antike hatten Menschen Spaß daran, knifflige Spiele mit Wörtern zu lösen. Die alten Griechen experimentierten mit Buchstabenquadraten. Dabei mussten die dieselben Wörter enthalten sein, ob man sie nun senkrecht oder waagerecht liest. Im Zeitalter der Dichter und Denker hatten die großen Literaten Goethe und Schiller ihren Spaß daran, Knobeleien in ihren Werken zu verstecken.

Das heute auf der ganzen Welt beliebte Kreuzworträtsel erschien erstmals kurz vor Weihnachten 1913. Der Geburtstag des Kreuzworträtsels, wie wir es heute kennen, datiert vom 21. Dezember 1913 und wurde in der New York World in der Weihnachtsbeilage veröffentlicht. Der Journalist Arthur Wynne wurde von seinem Chef bei der New York World beauftragt, für die Leser einen netten Zeitvertreib auszudenken, der in der Weihnachtsbeilage erscheinen soll. Zwei Tage dachte er darüber nach und entwickelte ein rautenförmiges Wortspiel. Dieses von ihm ausgedachte Wortspiel nannte er Word-Cross Puzzle, Wort-Kreuz Puzzle, und es bestand aus 31 Suchbegriffen. Arthur Wynne wollte sich seine Erfindung patentieren oder urheberrechtlich schützen lassen, der Herausgeber der New York World sah dafür aber keine Veranlassung. Vielmehr war er der Meinung, dass die Kreuzworträtsel nach ein paar Monaten wieder verschwinden.

Das Kreuzworträtsel war sofort ein Erfolg und immer mehr Zeitungen und Zeitschriften begannen mit der Veröffentlichung dieses Rätselspasses. Einzig die ehrwürdige New York Times wollte sich dem neuen Trend nicht anschließen und äußerte sich sehr kritisch über die "Crosswordmania". "Fünf Millionen Stunden gehen dem amerikanischen Volk für einen läppischen und sinnlosen Zeitvertreib verloren", war da zu lesen. Erst 1930 gab die New York Times endlich nach und veröffentlichte das erste Kreuzworträtsel verschämt im Innenteil, später dann sogar im Großformat und regelmäßig auf der Rückseite der Zeitung. Im Jahr 1924 wurde in den USA das erste Kreuzworträtselbuch mit insgesamt fünfzig Rätseln veröffentlicht. Der renommierte amerikanische Verlag Simon war Herausgeber, veröffentlichte das Buch aber aus Angst vor einer Blamage unter dem Synonym The Plaza Publishing Company.

Anfang der Zwanziger Jahre begann der Siegeszug der Kreuzworträtsel in Europa und erschien in den ersten Zeitschriften und Zeitungen. Die Berliner Illustrirte war 1925 die erste deutsche Zeitung, die ein solches Wortspiel abdruckte. Mittlerweile begeistern sich in den deutschsprachigen Ländern rund 42 Millionen Rätsler, die die Kästchen zumindest gelegentlich ausfüllen. Weitere 12 Millionen lösen regelmäßig Kreuzworträtsel. Dabei werden Kreuzworträtsel in vielen Varianten gelöst und der Profi füllt die Kästchen grundsätzlich mit Kugelschreiber aus. Das Ausfüllen mit einem Bleistift gilt in diesen Kreisen als verpönt.

Kein Denksport ist heute weiter verbreitet als das Kreuzworträtsel und wird in allen Gesellschaftsschichten praktiziert. Selbst in der Handtasche von Queen Elizabeth wurden bereits die beliebten Rätselspiele entdeckt. Von Wissenschaftlern wurde mittlerweile erwiesen, das Denksportler durch das Lösen von Kreuzworträtseln länger leben, da sie geistig sehr rege bleiben.